Plattenträger – die neue Art  Ausrüstung zu tragen

Die ersten Westen, die mit den Plattenträgern wie wir sie heute kennen vergleichbar sind, wurden durch die US Streitkräfte Mitte der 1990er eingeführt:

Das sog. IBA (Interceptor Multi-Threat Body Armor System) wurde damals mit SAPI (Small Arms Protective Insert) Platten ausgegeben. Zusammen mit der OTV (Outer Tactical Vest – eine Kampfmittelweste) wurde somit ein erster Vorläufer zum heutigen Plattenträger geschaffen.

Mitte 2000 gab es dann die ersten IOTV Westen, bei denen der OTV (ähnlich dem heutigen “Chestrig”) allerdings wegfiel. Die Zubehörtaschen wurden hier direkt mit dem Vorläufer von MOLLE dem sog. “PALS” (Pouch Attachment Ladder System) an der Weste befestigt.

Plattenträger FrontDurch ständige Einsatzerfahrungen wurden die oben genannten Systeme weiterentwickelt, bis die heutigen Plattenträger mit den eben genannten MOLLE Webbings entstanden.

MOLLE steht hier kurz für Modular Lightweight Load-Carrying Equipment: bereits ab 1994 entwickelt und 1997 bei den US Marines eingeführt, wurde es allerdings in den ersten Jahren wieder verworfen. Erst als die Erfahrungen der Marines aufgearbeitet und in die Weiterentwicklung eingeflossen waren, sollte sich das Molle System als Träger von Schutzplatten durchsetzen.

Plattenträger rücken

High-Tec Schutzsysteme

Die heute verkauften Plattenträger lassen sich im Wesentlichen in “Vollschutzssysteme” und “Lightweight” Systeme einteilen. Dazwischen findet sich eine große Bandbreite an Systemen für spezielle Einsatzzwecke. Die Lightweight Systeme z. B. bilden hier “nur” einen Front- und Rückenschutz mit einfachen – dem jeweiligen Auftrag entsprechenden – Platten im Format 25×30 cm ohne Befestigungsmöglichkeiten. Diese Systeme werden u.a. zum verdeckten Tragen von Personenschützern genutzt.

eagle plattenträger ciras

Vollschutzsysteme sind hingegen mit Platten im Front und Rückenbereich, sowie im Seitenbereich (Kummerbund), Armschutz, Halsschutz und Lendenschutz ausgestattet. Ein Beispiel für Vollschutzsysteme kann man bei der  Bayerische Polizei sehen, die das System gemäß dem Maßnahmenkonzept ‚Sicherheit durch Stärke‘ nutzt, das ein bisschen an die Ausrüstung aus futuristischen Filmen erinnert.

 

Quelle: Bayrisches Innenministerium

Quelle: Bayrisches Innenministerium

Die Platten im Träger

Schutzsysteme werden unterteilt in Schutzklassen, die durch den amerikanischen Standart NIJ LEVEL des US National institute of Justice oder auch durch die Deutschen Standards SK: die Schutzklassen der Technischen Richtlinie für Schutzwesten der Polizei der Beschussämter des Bundes definiert werden.
Die Schutzklassen NIJ sowie SK sind übrigens nicht aufeinander übertragbar, da hier ganz unterschiedliche Testverfahren genutzt werden.
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Im Hinblick auf die Größen hat man der Einfachheit halber grundsätzlich erstmal auf “One Size fits all” und das “universelle Größensystem” S-M-L gesetzt. Damit sollten die gängisten Größen abgedeckt sein.
Das richtige Tragen der Westen ist maßgeblich zum Erhalt der jeweiligen Schutzklasse und im Hinblick auf die Sicherheit natürlich von größter Wichtigkeit. Deshalb müssen für jeden Träger die entsprechenden Platten sowie Trägergrößen über das universelle Größensystem bestimmt werden.
Die Plattenträger lassen sich meist durch die Justierung der Schultergurte sowie des Kummerbundes anpassen.
Da die meisten Platten eine standardisierte Größe von 25×30 cm haben, kann die Platte durch die Justierung des Plattenträgers für jeden Träger angepasst werden, so das alle zu schützenden Organe abgedeckt sind. Als Faustregel kann man hier sagen, die Plattenoberseite sollte ca. eine Hand breit unter dem Kinn platziert werden. Weitere Infos zum richtigen Tragen und Justieren der Plattenträger findet Ihr in entsprechenden Beiträgen auf unserer Seite.

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